Bezirk:
Gemeinde: Katastralgemeinde: Grundstücksnummern: |
Salzburg-Umgebung,
Bergheim, Voggenberg, 1646/6 |
Lage der Altlast : | Altlast im GIS anzeigen |
Art der Fläche: | Altablagerung |
Deponietyp: | Kommunale Deponie |
Art der Ablagerungen: | Hausmüll,
Bauschutt, Aushubmaterial/Abraum |
Ergebnis Beurteilung: | erhebliche Kontamination |
Fläche Altlast (m²): | 61.000 m² |
Volumen Altlast (m³): | 1.000.000 m³ |
Schadstoff(e) | Deponiesickerwasser (Ammonium)
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Datum Eintrag Altlastenatlas: | 12.03.1990 |
Datum der Prioritätenfestlegung: | 05.07.1990 |
Priorität: | 2 |
Datum Ausweisung gesichert: | 16.06.1993 |
Status Maßnahme: | in Durchführung |
Art der Maßnahme: | Sicherung |
Sanierungsverfahren: | Vertikale Dichtelemente (Umschließung) |
Datum Aktualisierung Altlastenatlas: | 10.11.1993 |
Die Ablagerungen erfolgten ursprünglich ohne technische Maßnahmen zum Grundwasserschutz unmittelbar im Bereich gerodeter und ausgekiester Auwaldflächen. Die Sohlhöhe der Ablagerungen wird etwa mit 402 m ü.A. angegeben. Die aufgeschüttete Halde wurde bis zu 21 m hoch geschüttet. Die Durchführung eines ersten Sicherungsprojektes 1984 stellte sich als unzureichend heraus. Die erichtete Schmalwand war nicht dicht.
Geologisch gesehen befindet sich die Altablagerung im Nordteil des Salzburger Beckens. Unter einer bis zu 2 m mächtigen Ausandschicht stehen in einer Mächtigkeit von etwa 7 m Salzachschotter an, die von Seetonen (Grundwasserstauer) unterlagert werden. Die Geländeoberfläche befindet sich etwa auf 406 m ü.A., die Staueroberkante etwa auf 397 m ü.A.
Für die grundwasserführenden Salzachschotter kann ein Durchlässigkeitsbeiwert von ca. 10-3 m/s angegeben werden. Die Grundwasserströmungsrichtung des Salzachbegleitstromes ist grundsätzlich gegen Nordwest zur Salzach hin gerichtet. Bei Hochwasser der Salzach kann es zur Infiltration von Salzachwasser in das Grundwasser und zu einem Verschwenken der Strömungsrichtung nach Norden kommen. Der mittlere Grundwasserstand im Bereich der Altablagerung befindet sich etwa auf 401 m ü.A., die höchsten Grundwasserstände etwa bei 403 m ü.A.
Im unmittelbaren Umfeld der Altablagerung befinden sich das Kompostwerk Siggerwiesen, die Kläranlage von Salzburg, Schottergruben und forstwirtschaftlich genutzte Auwaldflächen. Etwa 1300 m nordnordöstlich befindet sich der Trinkwasserbrunnen von Anthering. Im Grundwasserabstrom der Altablagerung befinden sich keine Grundwassernutzungen.
Gefährdungsabschätzung
Auf der Reststoffdeponie Siggerwiesen wurden 12 Jahre lang Abfälle (Siebreste, Sperrmüll, Bauschutt etc.) ohne technische Maßnahmen zum Grundwasserschutz abgelagert. Die Deponiesohle liegt im Grundwasserschwankungsbereich. Im Jahr 1984 wurde die Deponie durch eine Umschließung mittels Schmalwand zum ersten Mal gesichert.
Die Ergebnisse der Grundwasseruntersuchungen aus den Jahren 1986 bis 1989 zeigen, daß auch nach der Errichtung der Schmalwand eine Beeinträchtigung des Grundwassers durch die Deponie feststellbar war. Im Grundwasserabstrom war vor allem anhand der Aufhärtung, der Gesamtmineralisierung und der erhöhten Ammoniumkonzentration eine deutliche anorganische Belastung des Grundwassers erkennbar.
Die vorliegenden Unterlagen und Untersuchungsergebnisse zeigten, daß eine Beeinträchtigung des Schutzgutes Grundwasser gegeben war.
Beschreibung der Sicherungsmaßnahmen
Die durchgeführten Sicherungsmaßnahmen wurden mit wasserrechtlichen Bescheiden des Amtes der Salzburger Landesregierung im Jahr 1987 und im Jahr 1988 bewilligt. Die bescheidmäßige Ausführung der Sicherung wurde im Jahr 1993 mit einem wasserrechtlichen Überprüfungsbescheid festgestellt.
Im Zuge der Sicherung der Altlast wurden, östlich angrenzend, Deponieerweiterungsflächen errichtet. In diesem Bereich erfolgte eine Sohlabdichtung der Deponie durch eine Kombinationsdichtung (2 mm Kunststoffolie und 60 cm mineralische Dichtung).
Der gesamte Deponiekomplex (Altlast und Erweiterungsflächen) wurde durch eine Umschließung gesichert. Entlang des östlichen, südlichen und westlichen Randes wurde eine Schlitzwand ausgeführt. Im Grundwasserabstrom, am nördlichen Rand der Altlast, wurde eine Schmalwand ausgeführt. Die Einbindung der Dichtwände erfolgte jeweils 5 m tief in den Seeton (Grundwasserstauer, mittlere Durchlässigkeit von 5*10-7 m/s). Die Gesamtlänge der errichteten Dichtwände ist etwa 1800 m. Die mittlere Tiefe beträgt 12 m.
Im Deponiebereich erfolgt eine Grundwasserabsenkung durch Drainagen, die entlang der Dichtwände errichtet wurden. Das Drainagewasser wird abgepumpt. Innerhalb des Dichtwandsystems wird der Grundwasserspiegel gegenüber der Umgebung tiefer gehalten. Die Spiegeldifferenz gegenüber der Umgebung muß im Bereich der Altlast mindestens 40 cm, im Bereich der Deponieerweiterungsflächen mindestens 20 cm betragen. Durch die Herstellung dieses hydraulischen Gefälles wird ein Abstrom verunreinigten Grundwassers hintangehalten.
Begleitend zur Sicherung der Altlast gegenüber dem Grundwasser wurde zur Sicherung der Deponie gegenüber dem 100-jährlichen Salzachhochwasser entlang des Salzachufers (westlicher Rand) ein Hochwasserschutzdamm errichtet.
Datum der Texterstellung: Juli 1995