Altlast K24: BP-Tanklager Flatschacherstraße

Der Altstandort wurde bis 1989 als Tanklager für Mineralölprodukte genutzt. Er weist ein Fläche von insgesamt 7.000 m² auf und hatte eine Lagerkapazität für Mineralölprodukte von ca. 650.000 Liter. Im Bereich der Tankbehälter wurden auf einer Fläche von ca. 3.000 m² erhebliche Verunreinigungen des Untergrundes und des Grundwassers mit Mineralölprodukten festgestellt. Die Verunreinigungen im Bereich des Altstandortes stellen eine erhebliche Gefahr für das Grundwasser dar.

Bezirk:
Gemeinde:
Katastralgemeinde:
Grundstücksnummern:
Klagenfurt,
Klagenfurt am Wörthersee,
St. Ruprecht bei Klagenfurt,
561/5, .827, .1208
Lage der Altlast : Altlast im GIS anzeigen
Art der Fläche: Altstandort
Branche: Mineralöl-, Treibstofflager
Ergebnis Beurteilung: erhebliche Kontamination
Fläche Altlast (m²): 7.300 m²
Schadstoff(e) Mineralölkohlenwasserstoffe (aliphatische Kohlenwasserstoffe, aromatische Kohlenwasserstoffe, Benzin, Diesel/Heizöl)
Datum Eintrag Altlastenatlas: 07.02.2003
Datum der Prioritätenfestlegung: 05.09.2003
Priorität: 3
Datum Aktualisierung Altlastenatlas: 05.09.2003

Beschreibung der Altlast

Der Altstandort "BP-Tanklager Flatschacherstraße" befindet sich im südlichen Stadtbereich von Klagenfurt in einem Gewerbegebiet. Es handelt sich um ein Tanklager für Mineralölprodukte, das ab den 40-er Jahren bis 1989 betrieben wurde.

Die Mineralölprodukte wurden in insgesamt acht Tanks gelagert. Die Tanks waren in drei Tankgruppen angeordnet. Die Lage der Tanks und Tankgruppen kann der Abbildung 2 entnommen werden. Die gesamte Lagerkapazität umfasste etwa 650.000 Liter . In den Behältern wurde vorwiegend Benzin, Dieselkraftstoff und Petroleum gelagert. Das Tanklager umfasste eine Gesamtfläche von rund 7.000 m². Im Zuge der Auflassung des Tanklagers wurden Anlagen und Gebäude größtenteils entfernt.

Der Standort wird zur Zeit nicht genutzt und liegt größtenteils brach. In der unmittelbaren Umgebung des Altstandortes befinden sich andere Tanklager bzw. Tankstellen. Etwa 300 m westlich des ehemaligen BP-Tanklagers befindet sich die Altlast K 4 "Flatschacherstraße-Lastenstraße", bei der eine Mineralölkontamination des Untergrundes nachgewiesen wurde.

Der Untergrund im Bereich des Altstandortes wird aus spätglazialen Schottersedimenten der Glan aufgebaut. Die Mächtigkeit der Sedimente wird mit rund 100 m angenommen. Die Schottersedimente zeigen einen inhomogenen Schichtenaufbau. In den Sedimenten sind Fein- bis Mittelkiesabfolgen durch Grob- bis Mittelsandlinsen unterbrochen. Die Schottersedimente sind gut durchlässig (kf-Wert ca. 5*10-4 m/s). Der Grundwasserspiegel liegt ca. 4 bis 5 m unter Gelände. Die Grundwasserfließrichtung ist generell nach Ost bis Südost orientiert. Grundwassernutzungen im Umfeld des Altstandortes sind nicht bekannt.

Gefährdungsabschätzung

Der Altstandort "BP-Tanklager Flatschacherstraße" wurde bis 1989 als Lager für Benzin, Diesel und Petroleum genutzt. Die Fläche des Altstandortes beträgt ca. 7.000 m². In drei Tankgruppen wurden die Mineralölprodukte in unterirdischen Tanks mit einem Fassungsvermögen von insgesamt ca. 650.000 Liter gelagert. Im Zuge der Auflassung des Tanklagers wurden Anlagen und Gebäude teilweise entfernt. Anschließend daran wurden am Altstandort Sanierungsmaßnahmen in Form von Bodenluftabsaugung, Bodenaushub und Abschöpfen von Öl durchgeführt.

Die Aufschlussarbeiten zeigen, dass im Bereich der ehemaligen Tankgruppen Reste der Tankwannen oder anthropogene Anschüttungen bis in eine Tiefe vom maximal 7 m vorhanden sind. In zahlreichen Aufschlüssen konnten organoleptische Verunreinigungen nachgewiesen werden.

Starke bis sehr starke Kohlenwasserstoffverunreinigungen wurden an insgesamt 15 von 61 Proben im Feststoff festgestellt. Die höchsten Belastungen entsprechen einer bis zu 30-fachen Überschreitung des Maßnahmenschwellenwertes der ÖNORM S 2088-1. Die stärksten Verunreinigungen wurden vorwiegend im Grundwasserschwankungsbereich nachgewiesen. Insgesamt ergeben die Untergrunderkundungen, dass am Altstandort erhebliche Mineralölverunreinigungen im Grundwasserschwankungsbereich vorhanden sind. Die Untergrundverunreinigungen sind vor allem im Bereich der Tankstellengruppen 1 und 2 vorhanden und umfassen eine Fläche von ca. 3.000 m².

Im Grundwasseranstrombereich des Altstandortes sind geringe Konzentrationen von aliphatischen und aromatischen Kohlenwasserstoffen vorhanden. Diese Vorbelastung des Grundwassers kann auf die gewerbliche Nutzung dieses Gebietes, u.a. auch durch andere Mineralöltanklager, zurückgeführt werden. Innerhalb des Altstandortes ist jedenfalls eine deutlich erhöhte Grundwasserverunreinigung mit Mineralölprodukten vorhanden. In den Grundwassermessstellen im Nahbereich der beiden Tankgruppen 1 und 2 werden die Maßnahmenschwellenwerte der ÖNORM S 2088-1 für Summe KW und BTEX häufig deutlich überschritten. In einer Grundwassermessstelle im Grundwasserabstrombereich am südöstlichen Rand des Altstandortes können zeitweise ebenfalls noch hohe Kohlenwasserstoffkonzentrationen nachgewiesen werden. Es ist daher anzunehmen, dass eine Ausbreitung der Schadstoffe über den Rand des Altstandortes hinaus stattgefunden hat.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass ausgehend von der am Altstandort im Untergrund festgestellten Mineralölverunreinigung das Grundwasser erheblich beeinträchtigt wird. Der Altstandort stellt daher eine erhebliche Gefahr für das Grundwasser dar und ist als Altlast im Sinne des Altlastensanierungsgesetzes zu bewerten.

Datum der Texterstellung: Dezember 2002